Messungen bei hoher Schalldämmung - Luftschallmessung vs. Schwingungs-/Körperschallmessungen

08-06-2021

Im Zuge der Weiterentwicklung des Standorts „Alte Münze“ in Berlin-Mitte als Kultur- und Kreativstandort wurden bauakustische Messungen durchgeführt, um im weiteren Verlauf der Planung eine Entscheidungsgrundlage zu haben. Das Besondere: eine Deckenstärke im Bestand - zum Teil > 1m (Stahlbeton). 
Eine konventionelle Luftschallmessung wäre daher nicht zielführend gewesen, da die erwartete Schalldämmung zu hoch ist, um im Empfangsraum während der Messung einen ausreichenden Signal-Rausch-Abstand zu erhalten. Zudem gab es zu viele ungewollte Öffnungen zwischen Sende- und Empfangsräumen, sodass am Ende nur die Öffnungen gemessen worden wären. 
Stattdessen wurden die Schwingungen der Decken und der flankierenden Bauteile gemessen. Schwingungs- bzw. Körperschallmessungen in Verbindung mit den üblichen bauakustischen Messungen dienen dazu, die maßgeblichen schallabstrahlenden Flächen in einem Raum zu ermitteln. Dazu wird mittels eines Beschleunigungsaufnehmers die Beschleunigung des zu untersuchenden Bauteils gemessen. Ableitend aus dem Beschleunigungspegel wird anschließend die abgestrahlte Schallleistung und daraus wiederum der Schalldruckpegel des entsprechenden Bauteils bzw. der Summe aller Umfassungsbauteile berechnet. Am Ende lassen sich damit auch sehr hohe Schalldämmungen ermitteln. 
Das Gebäude wurde im Rahmen der Messung mit sehr hohen Luftschallpegeln von bis zu 116 dB zum Schwingen gebracht. 

Alte Münze

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