Conservatorium van Amsterdam

Das Gebäude wurde von dem Architekten Frits van Dongen entworfen.
Das Gebäude umfasst mehrere Veranstaltungsorte, die für Konzerte, Workshops und Meisterkurse geeignet sind. Im Erdgeschoss liegt das "musikalische Herzstück" mit vier Konzertsälen: dem Bernard Haitinkzaal mit 450 Sitzplätzen und einem Volumen von mehr als 6.000 m3, dem Amsterdam-Blue-Note mit 200 Sitzplätzen und einem Volumen von ca. 2.100 m3, dem Sweelinckzaal mit 120 Sitzplätzen und einem Volumen von ca. 1.200 m3 sowie dem Theaterzaal mit 50 Sitzplätzen und einem Volumen von ca. 1.200 m3. Darüber hinaus verfügt das Gebäude über Ensemble-Räume, ein Aufnahmestudio, ein großes Foyer sowie viele Lese- und Übungsräume.

Projektbeschreibung
Bereits in einer sehr frühen Entwicklungsphase der Planung des Neubaus des Conservatorium van Amsterdam wurde der akustische Berater mit einbezogen.
Bei intensiven Planungsgesprächen mit den verschiedenen Nutzergruppen wurden Entscheidungen über die Größe, die Art und die Positionierung der Räume sowie die notwendigen Volumina und Proportionen der Unterrichts- und Arbeitsräume getroffen. Bereits in einem frühen Stadium dieser Gespräche wurde beschlossen, dass alle Räume unterschiedliche akustische Eigenschaften bekommen würden. Ein wichtiger zu berücksichtigender Aspekt war aufgrund der notwendigen Höhen der einzelnen Räume die Auswirkung auf die Gesamthöhe des Gebäudes.

 

Das musikalische Herzstück
Der große "Bernard Haitinkzaal" verfügt über eine Bühne, die ausreichend Platz für ein (symphonisches) Orchester bietet. Dieser ist mit Vorhängen ausgestattet, um die Akustik für moderne Musikveranstaltungen verändern und die Lautstärke mit großen Besetzungen begrenzen zu können. Die Sitze im Saal wurden mit Hilfe von Messungen im akustischen Labor entworfen, damit der Klang des Raumes sich bei Besetzung mit Publikum so wenig wie möglich ändert. Der Saal weist mit zurückgezogenen Vorhängen eine Nachhallzeit von ca. 1,9 s auf.
Der Saal „Amsterdam Blue Note“ bietet eine Bühne für Jazz und Popmusik, aber auch für zeitgenössiche klassische Musik. Die Akustik in diesem Saal ist weniger hallig als die Akustik im „Bernard Hatinkzaal“ und verfügt über eine Nachhallzeit von ca. 0,8 s.
Der „Sweelinckzaal“ ist ein Konzertsaal mit einer zwischen 1,2 s und 1,5 s variablen Nachhallzeit (jeweils mit geschlossenen Vorhängen, bzw. zurückgezogenen Vorhängen).
Der Theaterzaal verfügt ebenfalls über eine mit Hilfe von Vorhängen variierbare Akustik (Nachhallzeit zwischen 0,8 s und 1,1 s bzw. mit geschlossenen Vorhängen und mit geöffneten Vorhängen). Bei zurückgezogenen Vorhängen wird der Saal auch Bläsern geliebt.

Unterrichts- und Proberäume
Für die Schalldämmung im Gebäude wurde eine (Semi-) Raum-in-Raum-Konstruktion verwendet. Der Korridor ist um die Unterrichts- und Proberäume herumgeführt und fungiert somit als Pufferraum. Diese Räume sind mit mobilen schallabsorbierenden Elementen ausgestattet, um für jede Instrumentengruppe die gewünschte Akustik flexibel einstellen zu können.

Projektzeitraum: April 2002 - Mitte 2008

 

Auftraggeber
Conservatorium van Amsterdam
Stadt
Amsterdam
Arbeiten
Schalldämmung, Raumakustik, Schall von haustechnischen Anlagen, Verkehrslärm, Schallimmissionsschutz, Sommerlicher Wärmeschutz,
Brandschutz, Bauüberwachung
Land
Niederlande
Architekten
Architekten CIE, F van Dongen